Hier die Zusammenfassung der Aktion (in 2 Teilen)

Mit zwei Monaten Verspätung möchte ich die Aktion Ende Oktober nochmal zusammenfassen.

Auch wenn wir an den beiden Tagen viel geschafft haben, betrachte ich die Aktion eher negativ. Leider waren wir am Samstag nur 5 und am Sonntag nur 6 Personen. Ein Teil davon ist sicher dem Regen am Samstagvormittag geschuldet, aber trotzdem ist das einfach nur enttäuschend. Im Vergleich zu den vorherigen Aktionen war die Werbung für die Aktion wohl mit reichlich drei Wochen Vorlaufzeit eher kurzfristig. Allerdings hatte ich in den Sozialen Medien eine so große Reichweite wie noch nie. Allein auf Facebook wurden einige Beiträge von mehr als 4.000 Personen angesehen.

Für die Maschinen habe ich einige hundert Euro bezahlt. Leider konnten die bei so wenig Personen nicht sehr effizient eingesetzt werden. Ein Teil davon wurde durch Spenden wieder ausgeglichen, trotzdem bleibe ich auf einem Teil der Kosten sitzen. Große Firmen in Borna, die ich vorher um eine kleine Spende gebeten habe, konnten leider nichts geben.

Trotzdem möchte ich mich bei den Firmen bedanken, die mir die Maschinen verliehen haben und mir dabei auch finanziell entgegengekommen sind. Ohne diese wäre die Aktion nicht möglich geworden. Ein großer Dank geht an BVA Baumaschinen-Vertrieb Altenburg Ingolf Müller GmbH (Bagger und Notstromaggregat vom Standort Neukirchen) Lederer Siebtechnik (Siebmaschine) und Böckmann Center Bender (Anhänger), sowie an Sozialkaufhaus Borna, das kurzfristige seine Pritsche zur Verfügung gestellt hat.

Außerdem ein riesiges Dankeschön an all die privaten Spender die geholfen haben, den finanziellen Einschnitt auf meinem Konto abzumildern. Sie haben geschafft, was große Firmen mit viel Gewinn leider möglich machen konnten.

Ich sammle auch weiterhin Spenden, in der Hoffnung, die Kosten im Nachhinein auszugleichen. Sollte dabei trotz meiner eher geringen Erwartungen ein Überschuss entstehen, würde der für kommende Aktionen benutzt werden.

Auch vielen Dank an den Wirtschaftshof der Stadt Borna der kurzfristig eingesprungen ist und einen großen Teil des Mülls entsorgt hat, nachdem die KELL vorherigen Zusagen nicht nachgekommen ist.

Auch ohne die freiwilligen Helfer, die die Geräte gefahren haben und vor Ort waren wäre es nicht möglich gewesen. Danke!

Wir haben sogar ein Schild eines ehemaligen Unternehmens aus Neukieritzsch samt Adresse gefunden. Die Daten wurden an die Stadt Borna weitergeleitet.

Insgesamt hat mir die Aktion gezeigt, dass unsere schöne Stadt noch nicht reif für solche Aktionen ist und auch die unsere Einwohner leider noch nicht in diesem Maß das Problem erkennen bzw. an einer Lösung interessiert sind. Im Vergleich zu den vergangenen Aktionen liegt der Verdacht nahe, dass mehr Menschen bei der Beseitigung von Müll helfen, wenn sie ihn tagtäglich sehen bzw. die Verbesserung nach dem Aufräumen sehen. Abseitsgelegener Müll, den man nicht sieht, scheint aber nicht so wichtig zu sein.

Deshalb werde ich solche großen Aktionen nicht nochmal wiederholen. Das lohnt sich leider nicht.

Trotzdem haben wir allen groben Müll beseitigen können. Die Aktion hat also positiv gewirkt. Nur wäre mehr möglich gewesen. Schade.

Abschließend möchte ich nochmal ein paar Worte zum Ablauf der Aktion, der KELL und der Organisation im Vorfeld verlieren.

Bis auf das Rüttelsieb, dass man erst zwei Wochen vor der Nutzung mieten kann, hatte ich relativ zeitig die anderen Maschinen zusammen. Die beteiligten Unternehmen sicherten mir dabei auch finanzielles Entgegenkommen zu. Da auch die Gemeinden Borna und Neukieritzsch Unterstützung zusicherten, beschloss ich die Aktion offiziell zu verkünden. Ab Oktober lief dann die Planung. Mit dem Leiter des Wirtschaftshofes wurde die Stelle bei der KELL besichtigt und besprochen, wo freigeschnitten wird. Vielen Dank an die Mitarbeiter, die trotzt vollem Terminplan und vieler Aufgaben noch kurzfristig Zeit fanden und dort Hand angelegt haben! Auch das Ordnungsamt war danach vor Ort und hat mich auf eine weitere Stelle in der direkten Nachbarschaft hingewiesen. Dort ist der Zaun zur KELL ebenfalls offen und sogar mit Plastiktannenzweigen als Sichtschutz präpariert.

Offiziell ist der Landkreis für die Entsorgung von Müll auf frei zugänglichen Grundstücken zuständig. Darum versuchte ich frühzeitig, mit dem Umweltamt des Landkreises Kontakt aufzunehmen. Leider konnte kein Container gestellt werden, da dieser dann in den Nächten unbeaufsichtigt wäre. Mit der KELL konnte durch Vermittlung des Ordnungsamtes Kontakt hergestellt werden. Dort sicherte mir ein Mitarbeiter personelle Unterstützung, kostenlose Entsorgung im Container und die Ausweitung der Öffnungszeiten am betreffenden Samstag zu. Mit dem Leiter des Wirtschaftshofes sprach ich danach ab, dass die Mitarbeitenden am Montag danach den übrig gebliebenen Müll abholen und entsorgen.

Die Stadt Neukieritzsch sicherte mir zu, für den Sonntag einen Container zu stellen, die Stelle nochmals freizuschneiden und den Weg dorthin instand zu setzen, da dieser von Wildschweinen umgegraben und deshalb nicht mehr befahrbar war.

Leider vielen dann ca. eine Woche vor der Aktion vorher zugesagte Unterstützungen aus.

Die Stadt Neukieritzsch konnte leider den letzten Teil des Weges nicht instand setzen, da der Feldweg dem Bauern gehörte. Deshalb konnte auch kein Container gestellt werden. Mir wurde vorgeschlagen, entweder den Müll den Hang rauf auf die Brücke zu tragen oder das ganze Feld lang bis zum instandgesetzten Weg. Ich habe Verständnis dafür, dass man nicht einfach den Weg ungefragt instand setzen kann, allerdings erschwerte es die Aktion schon vorher ungemein. Der viele Regen in den Tagen zuvor sorgte dann noch zusätzlich dafür, dass der Weg zu durchweicht war, dass ein Durchkommen nicht möglich war. Als ich mir den Weg Samstagabend ansah, musste ich mir eingestehen, dass dort am Sonntag nichts möglich ist. Aber da wir ja am Samstag so wenig waren, gab es bei der KELL noch genug zu tun.

Die KELL informierte mich vorab, dass die Ausweitung der Öffnungszeiten am Tag aufgrund arbeitsrechtlicher Vorgaben doch nicht möglich war. Wir konnten also nur bis 13 Uhr mit Unterstützung und Entsorgung durch die KELL rechnen. Der Wirtschaftshof sicherte kurzfristig zu, am Montag mehr Müll als geplant zu entsorgen. DANKE!

Trotz einiger Schwierigkeiten konnten am Freitag alle Maschinen wie geplant abgeholt und bei einer Helferin auf dem Grundstück abgestellt werden. Am Samstag fingen wir mit 30 min Verspätung an, den Müll zu beseitigen. Leider waren wir nur 5 Personen. Die KELL war leider kaum eine Hilfe.

Sie verschloss vor Beginn der Aktion den offenen Zaun an der Stelle, wo wir den Müll durchtragen, wollten mit einem Fahrradschloss. Sie stellten genau einen zusätzlichen Mitarbeiter, der aber nicht mit angepackt hat. Der Container stand weit von der zweiten offenen Stelle im Zaun entfernt und wurde erst nach unserer Nachfrage aufgeschlossen. Außerdem sollten wir den Müll doch am besten trennen und ja keine Elektrogeräte im Container entsorgen. Und das, obwohl doch ein großer Teil des Mülls vom Gelände der KELL selbst kam. Obwohl der Container extra für unsere Aktion aufgestellt wurde, wurde er auch durch alle anderen Kunden des Wertstoffhofes befüllt, sodass er schnell voll war. Eine Stunde vor Feierabend der Mitarbeitenden der KELL wurden wir dann gebeten unsere Aktion langsam einzustellen, da bald Feierabend wäre.

Insgesamt bin ich von der KELL schwer enttäuscht. Es scheint Interesse an der Lösung des Problems zu geben.

Trotz dieser Umstände konnten wir an den beiden Tagen eine große Menge des groben Mülls dank der Baggerfahrer aus dem Wald ziehen, sodass sich zumindest die Miete des Minibaggers gelohnt hat. Der Wirtschaftshof war sicherlich schockiert, wie viel am Ende zusammengekommen ist, hat den Müll aber ohne Beschwerden entsorgt, auch wenn das nicht einfach war.

Während beiden Tagen passierten folgende weitere Geschehnisse, die mir weiter zeigten, wie wichtig es ist, dass da etwas passiert:

1. An beiden Tagen kamen Spaziergänger vorbei, die erzählten, dass nahezu an jedem Wochenende Leute auf dem Gelände der KELL einbrechen und sogar Feuer im Wald machen, um das geklaute einzuschmelzen. Die Feuerstellen konnte ich selbst sehen. Nur 1 Tag nach der Aktion musste die Feuerwehr laut dem Ordnungsamt wieder dorthin ausrücken, weil jemand gezündelt hat.

2. Während wir aufgeräumt haben und zwischen den Tagen entsorgten Unbekannte weiteren Müll neben unseren Haufen

3. Mehrmals kamen Transporter an, die sofort hastig den Rückwärtsgang einlegten, als sie uns sahen. Vermutlich wollten sie ebenfalls illegal Müll entsorgen

4. Wir wurden von einem Paar angemeckert, weil wir mit dem Transporter auf dem Weg standen und sie mit ihrem Auto bis in den Wald reinfahren wollten, um mit ihrem Hund Gassi zu gehen. Leider war es Ihnen nicht möglich, am Anfang des Weges nahe der Straße auf dem großen Platz zu parken und die restlichen Meter zu laufen

5. Am Samstag nach Öffnungszeitenschluss kamen Subunternehmer der KELL, die dort Mülltonnen abstellten und anschließend durch den offenen Zaun in den Wald gingen und sich dort ein Fahrrad nahmen. Warum habe ich bis heute nicht verstanden.

6. Am Sonntag gegen Mittag brachen 5 junge Männer auf das Gelände der KELL ein und durchwühlten laut der unverschlossenen Container. Als ich sie gerufen und gefragt habe, was sie da machen, sind die über einen niedrigen mit Autoreifen präparierten Zaun an der Staatsstraße geflüchtet und in einem Transporter mit bulgarischem Kennzeichen geflüchtet. Die Polizei konnte sie trotz schnellen Kommens, dem genauen Kennzeichen und Fotos von ein paar der Personen nicht fassen.

7. Das Gelände ist nicht gesichert. Es gibt keinen Wachschutz und keine Kameras. Auf der Seite zur Straße kann man einfach über den Zaun klettern, an zwei anderen Stellen, davon eine einfach mit einem Fahrzeug zu erreichen, ist 

Leider konnte ich bei einem erneuten Besuch der Stelle am 9.12. neuen Müll feststellen. Der Zaun war an beiden Stellen wieder offen. Die Stadt kann leider keinen Druck auf die KELL ausüben, möchte aber in Zukunft den Wirtschaftsweg zu machen (z.B. mit einer Schranke, wenn möglich).

Die Berichterstattung des MDRs brachte leider keinen Erfolg. Der Geschäftsführer redete sich aus der Verantwortung raus und vergaß die hohen Kosten, die auf den Steuerzahler für den Entsorgung des Mülls noch zukommen werden. Leider sind große Flächen des Waldstücks mit kleinen Plastikteilen verseucht, sodass meiner Laienmeinung nach eine professionelle Umweltsanierung auf den Grundstücken gemacht werden müsste. Erstmals allen Bewuchs entfernen und dann den kompletten Boden in mindestens einem Meter Tiefe umsieben. Weitere Belastung durch die rostigen Fässer nicht auszuschließen.

Ich denke, wir haben getan, was wir konnten und werden von weiteren großen Aktionen absehen. Ich werde aber weiter dranbleiben und nicht ruhen, bis das Gelände gesichert und der Müll beseitigt ist.

Ich würde mich freuen, wenn Sie mit einer kleinen Spende die bisher noch nicht durch Spenden gedeckten Kosten (105 von 395€) decken könnten:

https://www.betterplace.me/borna-raeumt-auf

Das wars erstmal zu diesem Thema von mir. Danke an alle, die zum Erfolg der Aktion beigetragen haben.

Die nächste reguläre Aktion findet am 6. April statt.